Terrassenfliesen verlegen

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Verlegearten im Überblick

1. Verbundverlegung

Die herkömmliche Art der Fliesenverlegung – auch im Außenbereich – ist die Verbundverlegung: Die Terrassenfliesen  werden mit Kleber auf einen festen Untergrund, z. B. verdichteten Boden oder Beton, aufgebracht und verfugt. Der Belag ist anschließend nicht mehr abnehmbar. Was solide klingt, zieht auch bei fachgerechter Verlegung häufig Probleme nach sich: offene Fugen, durch die Unkraut wächst, Verfärbungen, Ausblühungen oder Frostschäden. Im schlimmsten Fall dringt Feuchtigkeit in den Untergrund ein und beschädigt angrenzende Bauteile. Verantwortlich dafür ist fast immer Wasser, das durch Fugen, Steine oder feine Risse in die Verbundkonstruktion eindringt.

Um einen Balkon- oder Terrassenbelag in einer Verbundkonstruktion so auszuführen, dass er langfristig mangel- und schadensfrei bleibt, muss bei der Verlegung sichergestellt werden, dass eindringendes Wasser schnellstmöglich abgeleitet wird. Dafür empfehlen sich folgende Verlegeverfahren:

  • Buttering-Floating-Verfahren
    Bei diesem kombinierten Verlegeverfahren werden sowohl die Rückseite der Fliese als auch der Untergrund mit Klebestoff (Dünnbettmörtel) versehen. Dadurch entstehen weniger Hohlräume unterhalb des Belages, in denen sich Wasser sammeln kann. Das Verfahren ist relativ aufwändig, verspricht aber auch bei der Verwendung großer Platten und Feinsteinzeugfliesen belastbare Flächen im Außenbereich.
  • Fließbettmörtel
    Eine gängige Methode ist die Dünnbettverlegung mit Fließbettmörtel. Der dünnflüssige, meist flexible Mörtel aus Zement und Kunstharzdispersion wirkt wasserrückhaltend und ermöglicht es, die Fliesen oder Platten nahezu hohlraumfrei in das Klebebett einzubetten. 
  • Verbundabdichtungen
    Verbundabdichtungen bestehen aus einer Abdichtungsschicht und Dünnbettmörtel. Die Systeme werden direkt unter dem Belag angeordnet und verhindern dank ihrer wasserabweisenden Eigenschaften, dass Feuchtigkeit in die Unterkonstruktion eindringt. Als Abdichtung im Außenbereich wird häufig eine Kunststoff-Mörtel-Kombination verwendet. Dichtbänder ergänzen das System. 
  • Drainagesysteme
    Eine sichere Möglichkeit, Wasser gezielt abzuleiten, sind Drainagesysteme wie die der Firma Schlüter-Systems. Auf den Untergrund, der ein ausreichendes Gefälle von 2 % haben muss, wird zunächst eine Verbundabdichtung und darauf dann eine kapillarbrechende Drainagematte aufgebracht. Auf dieser werden anschließend die Fliesen oder Platten verklebt. Die Drainagematten bestehen aus einer Kunststofffolie mit Noppen, auf denen ein Filtervlies aufkaschiert ist. Eine weitere Möglichkeit zur Wasserableitung ist das Drainagesystem eSKA-DrainTM, das aus eSKA-DrainTM-Estrich, Fugenmörtel und Klebemörtel besteht und auf eine abgedichtete Gefälleplatte aufgetragen wird. Dank einer Zweikomponenten-Harzmischung als Bindemittel sind Estrich und Klebemörtel zementfrei und wasserdurchlässig, so dass Wasserschäden der Vergangenheit angehören.

2. LOSE VERLEGUNG

Eine interessante Alternative zur Verbundverlegung sind lose Belagskonstruktionen auf einem Kies-/Splittbett oder auf Stelzlagern bzw. Mörtelbeuteln. Die baulichen Möglichkeiten erweitern sich und das Oberflächenwasser wird zuverlässig und dauerhaft aus der Konstruktion abgeführt. Ein lose verlegter Belag ist bei Bedarf jederzeit partiell oder in seiner Gesamtheit wieder abnehmbar. Außerdem ist die lose Verlegung ungeheuer zeitsparend (ca. 1 Tag für 10 qm).

  • Verlegung auf Stelzlagern oder Mörtelbeuteln
    Die lose Verlegung auf Stelzlagern oder Mörtelbeuteln ist eine schnelle und einfache Möglichkeit, Fliesen auf bereits vorhandenen Belägen unter Berücksichtigung der neuen Aufbauhöhe zu verlegen. Stelzlager werden zum Bau ebenerdig begehbarer Terrassen genutzt, wobei die Stelzlager auf einer erdberührenden Bodenplatte oder Betonkragplatte aufgesetzt werden. Mörtelbeutel kommen auf wärmegedämmten Flachdachkonstruktionen zum Einsatz. Besonders praktisch ist die Möglichkeit, Kabel und Leitungen unsichtbar unter der Konstruktion zu verlegen. Bei der Vorbereitung des Untergrundes ist zu beachten, dass dieser ein Gefälle von mindestens 2 % haben und nach DIN 18195 abgedichtet sein muss. Wird die Terrasse über beheizten Räumen errichtet, ist eine Dampfsperre erforderlich. Die Stelzlager oder Mörtelbeutel werden anschließend im erforderlichen Raster platziert und waagerecht ausgerichtet. Da die Stelzlager millimetergenau in der Höhe verstellbar sind, können die Beläge höher aufgeständert und unaufwändig in die Waagerechte gebracht werden. Anschließend erfolgt die Verlegung der Fliesen mit ca. 5 mm breiten Fugen. 
  • Verlegung im Kies- oder Splittbett
    Ebenerdig begehbare Terrassen können auch lose im Kies- oder Splittbett verlegt werden. Als Untergrund kommen sowohl Betonbodenplatten als auch natürlich gewachsene Böden in Betracht. Letztere müssen allerdings ausreichend verdichtet werden. Außerdem ist auf ein mindestens 2 %iges Gefälle zu achten. Auf den Untergrund kommt zunächst eine 10 – 30 cm dicke Schottertragschicht, z. B. aus Mischkies, die mit einer wasserdurchlässigen Auflage abgedeckt wird. Anschließend wird das 3 – 5 cm dicke drainagefähige Kies- oder Splittbett aufgebracht, in das die Fliesen mit ca. 5 mm Fugen verlegt werden.